Das 18-jährige Löhner Ausnahmetalent holt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm den Titel im Stabhochsprung
Mit vier Athleten hatte sich die LG Bünde/Löhne für die Deutschen Jugendmeisterschaften U20 und U18 im Ulm qualifiziert. Und Joshua Fadire bringt eine Goldmedaille im Stabhochsprung mit. Ganz knapp an Bronze scheiterte Amy Joy Diekmann (Platz vier im Hochsprung U18). Charlotte Haas hatte Schwierigkeiten, in den Hochsprung-Wettbewerb der U20-Juniorinnen hinein zu kommen und ist über ihren 10. Platz enttäuscht, wie ihr Trainer Steffen Biermann sagt.
Mit neuer persönlicher Bestleistung im 200-Meterlauf trotzte Sarina Brockmann den widrigen Wetterbedingungen und landete auf dem 6. Platz bei den U18-Juniorinnen. Im sehr stark besetzten 100 Meter Hürdenlauf schrammte sie knapp am Halbfinale vorbei.
Joshua Fadire (U20)
Der 18-Jährige setzte sich im Stabhochsprung bei den U20-Junioren relativ locker durch. Während die Konkurrenz bei 4,80 Meter die Segel strich, überquerte der in Bad Oeynhausen wohnende Ausnahmeathlet im 1. Versuch die Latte bei 5,00 Meter. Das reichte für den Titel des Deutschen Meisters, den er sich bereits im vergangenen Jahr in Rostock bei den U18-Junioren geholt hatte. Dass er diesen Erfolg als jüngerer Jahrgang bei den U20-Junioren wiederholt, ist ein grandioser Erfolg. „Ich bin überglücklich, das war ein perfektes Jahr“, sagte Joshua Fadire nach dem Sieg in Ulm. Dabei sei er gesundheitlich leicht angeschlagen gewesen, wie Steffen Biermann einschränkt. Eine Erkältung behinderte Joshua Fadire, der noch vor einer Woche bei den Europameisterschaften in Schweden am Start war und als einziger deutscher Athlet das Finale erreichte. In Ulm versuchte Joshua Fadire, sich dann noch an die Spitze der Deutschen Bestenliste zu springen und ließ 5,16 Meter auflegen. Doch das war an diesem Tag noch etwas zu hoch. Die persönliche Bestleistung des Löhner Stabhochspringers liegt bei 5,10 Meter.
Charlotte Haas (U20)
„Charlotte ist absolut enttäuscht“, sagt Coach Steffen Biermann. „Das passt zu diesem Jahr.“ Die Hochspringerin sei in Ulm nicht in den Wettkampf hinein gekommen. Neben kleinen technischen Problemen habe ihr offensichtlich auch das Gefühl an diesem Tag gefehlt. Doch Biermann stellt sich vor seine Sportlerin. „Und dann wird es schwierig. Es gibt im Sport nun einmal Momente, in denen es nicht so gut läuft.“ Mit 1,65 Metern landete die Löhnerin auf dem 10. Platz. Das ist weit weg von ihrer persönlichen Bestleistung von 1,80 Meter, mit der sie in Ulm hinter der neuen Deutschen Meisterin Lavinja Jürgens (TSV Kranzegg), die 1,81 Meter hoch gesprungen ist, Silber gewonnen hätte.
Amy Joy Diekmann (U18)
Amy Joy Diekmann zeigte einen starken Hochsprung-Wettkampf, indem sie mit Ausnahme der 1,68 Meter im zweiten Versuch alle anderen Höhen bis einschließlich 1,71 Meter im ersten Versuch nahm und am Ende den 4. Platz belegte. Mit dieser Höhe stellte die Löhnerin eine neue persönliche Bestleistung im Freien auf. Der Unterschied zwischen Platz vier und Bronze lag bei Amy Joy Diekmann nur in dem einen Fehlversuch bei 1,68 Meter. In Ulm scheiterte sie bei heißen Temperaturen dreimal an 1,74 Meter. Insbesondere der letzte Versuch war denkbar knapp, und so sprang die Löhnerin haarscharf an Bronze vorbei. „Das ist eine sehr gute Platzierung“, lobt Steffen Biermann. Seine Athletin sei die ersten Minuten nach ihrem Wettkampf enttäuscht gewesen, doch nach ein paar Minuten habe sie realisiert, dass sie einen tollen Wettkampf abgeliefert habe.
Sarina Brockmann (U18)
Als einzige Athletin der LG Bünde/Löhne hatte sich Sarina Brockmann für zwei Disziplinen bei den Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Beim sehr stark besetzten 100 Meter Hürdenlauf verpasste sie knapp die Qualifikation für das Halbfinale. Dabei lief die frisch gebackene NRW-Mehrkampfmeisterin bei 40 Grad im Donaustadion mit 14,39 Sekunden eine super Zeit, doch die reichte um wenige hundertstel Sekunden nicht, um das Halbfinale zu erreichen. Auch über die schnellste Zeit der Viertplatzierten der fünf Vorläufe reichte es für Sarina Brockmann nicht. Diesen letzten Halbfinalplatz sicherte sich Johanna Paul vom TuS Wunstorf in 14,21 Sekunden. Zwei Tage später erlebte Sarina Brockmann das andere Wetterextrem. Heftige Unwetter fegten am Sonntag durch das Ulmer Donaustadion. Deshalb wurde der Start über 200 Meter zweimal verschoben, außerdem wollte der Veranstalter den Athletinnen keine zwei Rennen zumuten und fasste die Vor- und Endläufe in zwei Endläufe zusammen. Und hier lief Sarina Brockmann zum ersten Mal die 200 Meter unter 25 Sekunden. Ihre neue persönliche Bestleistung reichte in Ulm für einen herausragenden 6. Platz. „Diese Platzierung ist sehr, sehr gut. Sarina hat uns alle, und vielleicht auch sich selbst, damit überrascht“, lobt Steffen Biermann.