Joshua Fadire von der LG Bünde-Löhne macht den nächsten Schritt auf der sportlichen Erfolgs-Leiter. Bei EM als bester Deutscher fürs Finale qualifiziert
Er hat den nächsten Schritt in seiner bisher schon recht erfolgreichen und steilen Sportler-Karriere getan. Joshua Fadire von der LG Bünde-Löhne durfte zum ersten Mal auf internationaler sportlicher Ebene einen Wettkampf bestreiten. Das bedeutet auch gleichzeitig, dass er zum ersten Mal im Deutschland-Trikot für sein Land starten durfte, und zwar am Wochenende bei den Europameisterschaften der U20 in der schwedischen Stadt Borås.
Im Finale der zwölf besten Stabhochspringer in dieser Klasse am Samstag scheiterte Joshua Fadire zwar an der Einstiegshöhe von 5,01 Meter mit drei Nullern (der zweite Versuch war knapp), aber am heutigen Montag kehrt der Bad Oeynhausener dennoch mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause zurück. Und das auch zurecht.
Erster Start auf internationaler Bühne und dann gleich im Finale. Das ist absolut Top! Als einziger Deutscher von drei Teilnehmern hatte sich Joshua Fadire in der Qualifikation am Donnerstag mit der Einstellung seiner Bestleistung von 5,10 Meter für das Finale qualifiziert.
„Ich bin keineswegs traurig, dass ich im Finale so früh gescheitert bin, denn mit der Final-Teilnahme habe ich alles erreicht was man erreichen konnte. Das war mega und hat mich riesig gefreut. Für das Podium hätte es sowieso nicht gereicht, da gleich mehrere Athleten 5,20 Meter und mehr als Bestleistung mitbrachten. Und eine Einstiegshöhe von 5,01 Meter hatte ich auch noch nie – und das ist schon ein richtiges Brett. In der ersten Saison als Jungjahrgang geht es hauptsächlich darum, Erfahrung zu sammeln und die älteren zu ärgern“, sagt der 18-Jährige. Das hat er getan – und das hat die Trainer auch in der Heimat gefreut. „Das Ziel war die Final-Teilnahme, und das hat Joshua erreicht. Das ist mehr als im Vorfeld zu erwarten war. Ich bin sehr sehr zufrieden mit seiner Leistung. Zum wiederholten Male ist er seine Bestleistung von 5,10 Meter gesprungen, bei der EM in der Qualifikation. Das ist sehr stark“, sagt André Düsterhöft. Auch Cheftrainer Karl-Heinz „Kalle“ Held ist voll des Lobes für den Athleten: „Er war bester Deutscher, es war ein tolles Erlebnis für ihn. Was will man mehr.“
Auch der Bundestrainer Stephan Monz war mit der Leistung des Athleten zufrieden. „Er und auch andere Trainer trauen mir 5,20 Meter und mehr noch in diesem Jahr zu“, sagt Joshua Fadire, der nach dem Einspringen vor dem Finale ein gutes Gefühl hatte. „Im Wettkampf war dieses gute Gefühl dann auf einmal nicht mehr da, auch wenn der zweite Versuch gut war, die Latte dann aber dennoch gefallen ist. Auch der hoch eingeschätzte Norweger Guttormsen mit einer Bestleistung von 5,30 Meter ist bei der Einstiegshöhe gescheitert. Vor und bei der Qualifikation am Donnerstag war es umgekehrt. Da hatte ich beim Einspringen kein gutes Gefühl und bei der Einstiegshöhe von 4,60 Meter gleich einen Fehlversuch, bin dann aber immer besser reingekommen“, sagt Joshua Fadire.
Siegreich war übrigens der Norweger Pal Haugen Lillefosse mit 5,41 Meter vor Illya Kravchenko (Ukraine, 5,31 m) und Robin Emig (Frankreich, 5,31 m). Die Leistung von Fadire bei der EM trotz der Nuller im Finale ist schon als bemerkenswert zu bewerten, denn in den Wochen zuvor hatte der Vorzeigeathlet der LG Bünde-Löhne kaum trainieren können wegen einer Verhärtung im Beuger.Das war im Training passiert. Bei der Quali in Mannheim war er nur Zuschauer „und danach war ich auch mehr beim Physio als beim Training“, sagt Fadire, der in dieser Woche voll powern wird, denn am kommenden Wochenende sind die Deutschen Meisterschaften in Ulm.
Jetzt in Schweden bei der EM war er bester Deutscher im Stabhochsprung – und das soll sich in Ulm wiederholen. Dann wäre er Deutscher Meister im Stabhochsprung als Jungjahrgang bei der U20. Im vorigen Jahr hatte er schon über den DM-Titel bei der U18 gejubelt. „Der Fokus liegt jetzt voll auf Ulm. In Schweden habe ich für die DM ordentlich Selbstvertrauen gesammelt“, sagt Joshua Fadire und freut sich auf die nationalen Titelkämpfe.